Mahale-Berg-National Park

Tief im Herzen Afrikas, unerreichbar mit dem Auto und nur 100 km südlich von der Stelle, wo Stanley seinen unsterblichen Gruß “Doctor Livingstone, I presume” aussprach, gibt es einen Ort, der an einen idyllischen Insel-Strand im Indischen Ozean erinnert. Sanfte weiße Buchten umfassen das leuchtend blaue Wasser des Tanganjikasees, der im Schatten einer Kette wilder, Dschungel-verhüllter Berggipfel liegt, die das Ufer um fast 2’000 m überragen: die abgelegenen und geheimnisvollen Mahale-Berge.

Wie sein nördlicher Nachbar Gombe Stream bietet auch der Mahale-Nationalpark einem Teil der letzten frei lebenden Schimpansen Afrikas ein Refugium. Rund 800 dieser Tiere leben hier; sie sind dank einem seit den sechziger Jahren laufenden japanischen Forschungsprojekt an menschliche Besucher und Besucherinnen gewöhnt. Das Aufspüren der Mahale-Schimpansen ist ein magisches Erlebnis. Die Führer erspähen die Behausungen der vergangenen Nacht: schattige Klumpen hoch oben in einer Galerie himmelwärts drängender Bäume. Herumliegende halbgefressene Früchte und frischer Kot werden zu wertvollen Hinweisen und führen tiefer in den Wald. Schmetterlinge huschen durch das fleckige Licht der Sonne. Und plötzlich findet man sich mitten unter den Schimpansen: in Gruppen eng zusammenhockend, säubern sich die Tiere gegenseitig das glänzende Fell, andere streiten sich laut, während wieder andere mühelos in die Bäume klettern, wo sie sich läßig von Liane zu Liane schwingen.

Das Gebiet ist auch unter dem Namen Nkungwe bekannt, dem heiligen Berg des Tongwe-Volkes. Mit seinen 2’460 m ist er der höchste und auffallendste der sechs Gipfel des Parks, die zusammen die Mahale-Kette bilden. Zwar sind die Schimpansen Mahles Hauptattraktion, an den Berghängen leben aber weitere interessante Dschungeltiere, so leicht zu beobachtende Rote Colobus-Affen, Rotschwanzmeerkatzen und Diademmeerkatzen sowie ein Kaleidoskop von Waldvögeln.

Sie können dem alten Pilgerpfad des Tongwe-Volkes zu den Berggeistern folgen. Durch den Berg-Regenwald-Gürtel, wo eine nur hier vorkommende Art des Angola-Colobus-Affen lebt, wandern Sie auf grasbewachsene Höhen, wo verbreitet Gebirgsbambus wächst. Später baden Sie im traumhaft klaren Wasser des längsten, zweittiefsten und am wenigsten verschmutzten Süßwassersees der Welt, in dem schätzungsweise 1’000 Fischarten leben. Schließlich reisen Sie so zurück, wie Sie gekommen sind, per Boot.

Größe:
1’613 qkm

Lage:
An den Ufern des Tanganjikasees in Westtansania.

Inquire Now
WhatsApp chat