Kilimanjaro. Allein sein Name wirkt geheimnisvoll. Bedeutet er nun Berg des Lichts, Berg der Erhabenheit oder Berg der Karawanen? Oder doch wieder etwas ganz anderes? Die einheimischen Wachagga haben nicht einmal einen Namen für das ganze Massiv. Kipoo (woraus Kibo wurde) nennen sie den berühmten schneebedeckten Gipfel, der als höchste Erhebung Afrikas majestätisch über dem Kontinent wacht.
Welche Bedeutung man seinem Namen auch immer geben mag, der Kilimanjaro ist ein Sinnbild für die ergreifende Schönheit Ostafrikas. Warum, werden Sie verstehen, wenn Sie ihn sehen. Der Kilimanjaro ist nicht nur Afrikas höchster Gipfel, sondern auch der höchste frei stehende Berg der Erde. In atemberaubender Abgeschiedenheit erhebt er sich vom ihn umgebenden, auf ungefähr 900 m über Meer liegenden Küsten-Buschland auf Ehrfurcht gebietende 5’895 m.
Der Kilimanjaro ist einer der zugänglichsten Hochgebirgsgipfel der Erde, ein Leitstern für Besucher aus aller Welt. Die meisten Bergsteiger erreichen den Kraterrand mit wenig mehr als einem Wanderstock, angemessener Kleidung und Entschlossenheit. Und trotzdem hat, wer es bis zum eigentlichen Gipfel, dem Uhuru Point, schafft oder bis zum Gillman’s Point am Kraterrand, sich seine Gipfelurkunde – und seine Erinnerungen – redlich verdient.
Der Kilimanjaro bietet aber wahrlich mehr als bloß seinen Gipfel. Diesen Berg hochzusteigen ist gleichsam eine klimatische Weltreise von den Tropen in die Arktis. Noch ehe man auf einer Höhe von 2’700 m die Grenze zum Nationalpark überschreitet, machen die bewirtschafteten Ausläufer des Massivs üppigem Bergwald Platz, in dem scheue Elefanten, Leoparden, Büffel, der gefährdete Abbotducker und andere kleine Antilopenarten sowie Primaten leben. Noch höher liegt das Moorland, wo eine Decke von Riesenheidekraut mit fremd anmutenden Riesenlobelien übersät ist. Über 4’000 m ernährt eine surreale alpine Einöde kaum mehr als ein paar widerstandsfähige Moose und Flechten. Schließlich weicht dann auch das letzte bisschen kümmerlicher Vegetation einer Winterwunderlandschaft aus Eis und Schnee – und der überwältigenden Schönheit des Dachs des Kontinents.
Größe
755 qkm
Lage
Nordtansania, nahe der Stadt Moshi.
Anreise
128 km von Arusha aus; etwa eine Autostunde ab Kilimanjaro-Flughafen.
Unternehmungen
Sechs übliche Trekking-Routen zum Gipfel; ferner einige anspruchsvollere Bergsteigerrouten. Tages- oder Mehrtageswanderungen auf der Shira-Hochebene. Naturpfade auf den unteren Abschnitten. Forellenfischen. Einen Besuch lohnt der wunderschöne Chala-Kratersee an den südöstlichen Hängen des Bergs.
Beste Reisezeit
Von Dezember bis Februar ist das Wetter am wärmsten und die Sicht am klarsten. Von Juli bis September ist es zwar auch trocken, aber weniger warm.
Unterkunft
Hütten und Campingplätze amBerg. Mehrere Hotels und Campingplätze außerhalb des Parks im Dorf Marangu und in der Stadt Moshi.
HINWEIS: Wandern Sie langsam. Damit geben Sie Ihrem Körper Zeit, sich auf die wechselnden Bedingungen einzustellen, und Sie erhöhen Ihre Chancen, den Gipfel zu erreichen. Beugen Sie der Höhenkrankheit vor, indem Sie mindestens fünf, besser sogar noch mehr Übernachtungen für den Aufstieg einplanen. Nehmen Sie sich Zeit und genießen Sie die Schönheit des Berges.